Überblick

Nano­wissen­schaften

Erkenntnisse aus einer Welt, die dem menschlichen Auge und oft auch der menschlichen Vorstellungskraft verborgen ist: Damit befasst sich die Nanotechnologie.

Das Studienfeld im Überblick

Nahaufnahme eine Nanoröhre (englisch Nanotube), eines länglichen mikroskopisch kleinen Hohlkörpers, der gitternetzartig in grüner Farbe dargestellt ist.
Foto: Sebastian Kaulitzki | Bundesagentur für Arbeit

Nanotechnologie ist der Sammelbegriff für eine breite Palette von Technologien, die sich auf unterschiedlichste Weise mit der Analyse und Bearbeitung von Materialien beschäftigen, denen eines gemeinsam ist: Ihre Größendimension beträgt ein bis einhundert Nanometer. Ein Nanometer ist ein Milliardstel Meter (ein menschliches Haar ist damit mehrere 10.000 Nanometer dick). Dies ist ein Grenzbereich, in dem quantenphysikalische Effekte eine wichtige Rolle spielen.

Sehr vereinfacht ausgedrückt: Die Nanotechnologie nutzt aus, dass Materialien und Strukturen allein aufgrund der geringen Größe einzelner Bestandteile zu neuen oder verbesserten Produkteigenschaften führen können. Somit ist man in der Lage, aus den Bausteinen der Natur – Atomen und Molekülen – neue Produkte mit maßgeschneiderten Eigenschaften aufzubauen. Beispiele dafür sind eine deutlich höhere Härte und Bruchfestigkeit von Materialien oder die selbstreinigenden Eigenschaften von Oberflächen.

Verschiedene Wissenschaftsbereiche, z.B. Chemie, Werkstoffwissenschaften, Physik, Biologie, Medizin und Informatik, sind daran beteiligt, Nanostrukturen zu erschließen. Die Nanotechnologie wird deshalb als Querschnittstechnologie begriffen. Ihre Erkenntnisse sind für eine große Zahl von Wissenschafts- und Technologiefeldern relevant.

Studienangebot

Studiengänge in diesem Feld werden vor allem an Universitäten, nur vereinzelt an Fachhochschulen angeboten. Die Studiengänge tragen Namen wie „Nanoscience“, „Nanotechnologie“ oder „Nanowissenschaften“.

Inhalte des Studiums

Das Studium kann eine eher ingenieur- und materialwissenschaftliche Komponente besitzen oder den Schwerpunkt auf die physikalische Ausbildung legen. Im Bachelorstudium werden Kenntnisse in Mathematik, experimenteller und theoretischer Physik, Chemie, in den Ingenieurwissenschaften und der Nanotechnologie vermittelt.

In ingenieur- und materialwissenschaftlichen Modulen haben die Studierenden im Masterstudium die Möglichkeit, tiefergehende Kenntnisse in einer ausgewählten Anwendungsrichtung (z.B. Energietechnik, Elektronik, Biophysik) bzw. in einem Technologiefeld (z.B. Materialwissenschaften, Nanostrukturierungstechnologie, Bauelemente) zu erlangen. Praktika, Laboreinsätze und Fachexkursionen schlagen die Brücke zwischen theoretischen Kenntnissen und industrieller Anwendung.

Zulassungskriterien & Studienbewerbung

Je nach Hochschule ist ein mehrwöchiges Vorpraktikum vor Aufnahme des Studiums und/oder ein studienintegriertes zehn- bis zwölfwöchiges Industriepraktikum Pflicht.

Berufsmöglichkeiten nach dem Studium

Die Absolvent*innen arbeiten vor allem in Unternehmen und Einrichtungen, die Verfahren der Nanotechnologie erforschen oder anwenden. Dazu gehören neben der chemischen Industrie z.B. die Bereiche Informationstechnik, Energietechnik, Halbleiterproduktion, Biotechnologie, Pharmazie, Maschinenbau, Medizintechnik oder Gentechnik. Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten Forschungsinstitute und Hochschulen sowie Umweltbehörden.

Weitere Informationen

BMBF Projekt DaNa4.0

Daten und Wissen zu Nanomaterialien
www.nanopartikel.info

cc-NanoBioNet

Netzwerk aus Hochschulen, Forschungsinstituten, Kliniken und Unternehmen, die sich mit Nanotechnologien beschäftigen
www.nanobionet.de